Zwischen
Tinte und Idee

Wie viele Raben braucht ein Logo?

Manchmal braucht es ein paar mehr Pinselstriche, bis eine Idee ihre Form findet.
Als meine Kollegin Chris Hannesen und ich begannen, unser gemeinsames Atelier Rabenwerke zu gründen, war uns schnell klar: Wir wollten nicht einfach irgendein Logo, wir wollten ein Zeichen schaffen, das unsere Werte, unsere Arbeitsweise und unsere Leidenschaft für gesellschaftliche, kulturelle Themen und unsere Verbundenheit zur Natur sichtbar macht.

Schon früh stand fest: Ein Rabe sollte unser Begleiter sein.
Doch zwischen dieser ersten Idee und dem fertigen Logo lagen allerhand Diskussionen, unzählige Skizzen und eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage: Was genau soll unser Rabe ausdrücken?

Warum ein Rabe?

Raben begleiten die Menschheit seit Jahrtausenden in Geschichten, Mythen und Symbolik. Sie gelten als klug, neugierig und als Überbringer von Wissen – Eigenschaften, die auch uns am Herzen liegen.
Für unser Atelier, in dem Texte und Illustrationen entstehen, die Naturverbundenheit, Kulturgeschichte und gesellschaftliche Themen miteinander verknüpfen, schien der Rabe wie eine schlüssige Wahl.

Rabe Alphi

Der Weg zum handgemachten Logo

Die ersten Entwürfe unseres Rabens, seine Name lautet übrigens Alphi, waren sehr comichaft.

Doch ein gutes Symbol ist mehr als eine schöne Idee: Es muss leben, atmen, eine Geschichte erzählen.

Von Anfang schwebte mir im Sinn: Unser Rabe sollte von Hand entstehen, mit Tusche, auf Papier. Kein steriles, digitales Bild, sondern eine Form, die die Lebendigkeit und Unvollkommenheit des Handgemachten bewahrt.

Also begann ich, Skizzen zu machen. Zunächst filigrane, dann abstraktere. Manche zu realistisch, manche zu verspielt.
Immer wieder stellte sich die Frage: Wie viel Detail braucht unser Rabe? Wie viel Andeutung reicht?

Nach ein oder zwei Wochen lag ein, zugegeben, viel zu großer Stapel an Rabenskizzen auf meinem Tisch.

Tatsächlich brauchte ich eine Weile bis ich mich an abstraktere Tuschezeichnungen traute.

Kalligraphie Logo_Blog Hintergrund 3_Madeline Cords Illustration

Ein Rabe –  Zwei Stimmen

Facetten einer Idee.

Die zweite alternative Variante.

Einige Varianten waren zu detailliert, andere zu unausgewogen. Aber langsam spürte ich, dass unser Rabe sich zu formen begann.

Schließlich kristallisierten sich zwei klare Entwürfe heraus:

  • Eine Variante zeigte einen dynamisch gezeichneten Raben mit kalligrafischem Schwung – lebendig und kraftvoll.

  • Die zweite Variante war ruhiger, zurückhaltender und ließ mehr Raum für Interpretationen.

Beide hatten ihren eigenen Charme. Und weil beide Facetten zu unserem Atelier passen, entschieden wir uns, beide Varianten zu bewahren:
Eine als unser offizielles Logo, die andere als alternative Version, die je nach Projekt oder Format eingesetzt werden kann.

Das Eingangsschild zu unserem Atelier.

Bis heute erfüllt es mich mit Freude, jeden Morgen unser Atelierschild zu sehen.
Dieser kalligrafische Rabe erinnert mich jedes Mal aufs Neue daran, wie lohnend Geduld im Schaffensprozess und der stille Respekt vor dem Erlernen eines Handwerks sein können – und nicht zuletzt an die Freude, Geschichten zu erzählen.

Der Entwurf unseres Logos war für mich weit mehr als eine reine Erstellung eines Branding-Element – es war der erste Pinselstrich, der all unsere Ideen und Gedanken sichtbar werden ließ.

Bis heute findet unser kalligrafischer Rabe in zahlreichen Projekten und Produkten Verwendung – insbesondere im Rahmen unserer Naturworkshops in der Nachhaltigkeitswerkstatt Rabenwerke.

Meine Kollegin Chris Hannesen und ich zur Eröffnung unser Naturworkshops in der Nachhaltigkeitswerkstatt des Ateliers Rabenwerke (Fotos T-Shirts: Kevin Klemm).

Im Laufe der Zeit hat sich Alphi immer weiter herausgeputzt – und sich schließlich gemeinsam mit seiner Freundin Lenn still und heimlich in unseren Atelieralltag eingeschlichen.

Ich freue mich sehr über euer Feedback – und auch über den Austausch:
Gab es bei euch schon einmal einen kreativen „Pinselstrich-Moment“, der den Anfang von etwas ganz Besonderem markiert hat?
Schreibt mir gerne eure Gedanken!